Ring-Radweg

Neulich fuhr ich auf der Fahrbahn auf dem Kölner Ring vom Zülpicher Platz Richtung Rudolfplatz, wo mich doch dann glatt jemand neongelb-bewestetes von der Rennleitung aus dem Verkehr zog. Ich nenne die Kernpunkte:

  • Radwege sind nur zu meinem eigenen Schutz da. Gegenargument, dass genau dort an Kreuzungen die Unfälle passieren zählt nicht.
  • Ich werde nur zu meinem eigenen Vorteil auf den benutzungspflichtigen (da müsste am Ring mal ein Gericht drüber entscheiden!) Radweg gezwungen. Um „volkswirtschaftlichen Schaden“ abzuwenden. Die Versicherung zahlt angeblich weniger, wenn ein Unfall passiert und ein Radweg da gewesen wäre. Gegenargumente, dass ich bei Dooring 50% Teilschuld trage und der Radweg nicht zumutbar ist (Steine fehlen im Pflaster) zählen nicht.
  • Mein Argument, dass Baustellen nicht rechtzeitig angekündigt werden und der Radweg nicht auf die Fahrbahn geleitet wird und ich daher gleich auf der Fahrbahn fahre zählt auch nicht: Ich kann ja schieben. Außerdem gibt es gar keine Verwaltungsvorschrift, die o.g. Vorgehen bei Baustellen vorschreibt. Ich wollte ihm eine E-Mail dazu schreiben, aber wahrscheinlich hat er meine Karte verlegt. Falls Sie mitlesen: Hier und vor allem hier gibt es Information dazu.
  • Auf meine Frage, warum nicht im Kreuzungsbereich kontrolliert wird, reagiert er beleidigt. Dort wird schließlich regelmäßig kontrolliert…

Gestern dann folgende Situation am Ring Ecke Im Klapperhof warte ich hinter einigen Autos auf grün, um aus dem Klapperhof auf den Ring abzubiegen. Deswegen merke ich leider viel zu spät, dass der rechtsabbiegende Autofahrer den Fahrradfahrer, der nun schimpfend auf dem Boden liegt und weiter danach fährt, schneidet und weiter fährt.

Fazit
Liebe Polizei, ich schätze eure Arbeit. Ich kann mir vorstellen wie ihr tickt, wie ihr euch fühlt. Dass ihr von oben drangsaliert werdet und in diesem hierarchischen und antiquierten Preußensystem regelmäßig vor die Wand rennt. Aber obiges Beispiel zeigt, warum ich manche Regeln ignoriere. Warum ich euch bemitleide für solche Situationen; Ich könnte das nicht, so einen Sch*** verzapfen (müssen) und abends ruhig schlafen.

Baustellen-be-Schilda-rung 3

Nun kann ich sagen, dass der Ring in Köln eine nicht so viel befahrene Straße ist. Oder, um mit den Worten der Stadt Köln zu sprechen: Am Ring ist die Gemengelage schwierig. Deswegen läuft dort auch dauernd irgendein Experiment zur absolut besten Verkehrsführung; mit der Evolutionsgeschwindigkeit eines Quastenflossers…

Von Norden aus kommend (Friesenplatz Richtung Rudolfplatz) fahren Fahrradfahrer über ein solches Experiment, welches in den folgenden Fotos dokumentiert ist und noch schlimmer endet, wie so häufig in Köln.

Die drei Akte

  1. Links oben das kleine Zeichen 237. Es ist zu klein und auf der falschen Seite des Radweges angebracht, denn § 39 Abs. (2) der StVO sagt: „Als Schilder stehen sie regelmäßig rechts.“ Korinthenkackerei meinerseits…
  2. Eingeplante Hindernisse sollen die Aufmerksamkeit des Fahrradfahres prüfen und diesen bei Laune halten.
  3. Siehe 2, nur ein Level höher…

Und jetzt: Der krönende Abschluss der intrinsischen Radfahrerprüfungsanlage: Unangekündigtes Ende ohne Ausweichmöglichkeit. Ach so, ich vergaß: Radfahrer absteigen!

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Dabei hatte die Stadt sogar beim Absperren im Zuge des Rosenmotagszug wenigstens Radweg-Ende-Schilder (Z237 mit Zusatzzeichen 1012-31) aufgestellt. Ohne Umleitung natürlich, so dass viele Radfahrer auf den Gehweg auswichen…

Also: Einfach mal absteigen!


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