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Nun kann ich sagen, dass der Ring in Köln eine nicht so viel befahrene Straße ist. Oder, um mit den Worten der Stadt Köln zu sprechen: Am Ring ist die Gemengelage schwierig. Deswegen läuft dort auch dauernd irgendein Experiment zur absolut besten Verkehrsführung; mit der Evolutionsgeschwindigkeit eines Quastenflossers…

Von Norden aus kommend (Friesenplatz Richtung Rudolfplatz) fahren Fahrradfahrer über ein solches Experiment, welches in den folgenden Fotos dokumentiert ist und noch schlimmer endet, wie so häufig in Köln.

Die drei Akte

  1. Links oben das kleine Zeichen 237. Es ist zu klein und auf der falschen Seite des Radweges angebracht, denn § 39 Abs. (2) der StVO sagt: „Als Schilder stehen sie regelmäßig rechts.“ Korinthenkackerei meinerseits…
  2. Eingeplante Hindernisse sollen die Aufmerksamkeit des Fahrradfahres prüfen und diesen bei Laune halten.
  3. Siehe 2, nur ein Level höher…

Und jetzt: Der krönende Abschluss der intrinsischen Radfahrerprüfungsanlage: Unangekündigtes Ende ohne Ausweichmöglichkeit. Ach so, ich vergaß: Radfahrer absteigen!

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Dabei hatte die Stadt sogar beim Absperren im Zuge des Rosenmotagszug wenigstens Radweg-Ende-Schilder (Z237 mit Zusatzzeichen 1012-31) aufgestellt. Ohne Umleitung natürlich, so dass viele Radfahrer auf den Gehweg auswichen…

Also: Einfach mal absteigen!


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Logik in grün

Folgendes Foto habe ich am Samstag Abend am Barbarossaplatz vor der Sparkasse aufgenommen.

Im_Einsatz

Dahinter parken noch 4 weitere Mannschaftswagen auf dem hier, mit einem veralteten Schild, als benutzungspflichtig gekennzeichneten Hochboardradweg. Hätte ich gefragt, warum sie dies so tun, hätte ich mir ein hingeblafftes „Wir sind im Einsatz“ anhören können. Das Ordnungsamt hätte mich entweder ignoriert oder mit dem gleichen Hinweis abgewiesen. Ich kenne diese Geschichte zu genüge…

Die interessante Logik an der Geschichte ist, dass genau an dieser Stelle das selbe Staatsorgan die Einhaltung der Benutzungspflicht gerne mal überprüft und ahndet.

Deutung
Die Menschen in den Einsatzwagen fahren sicher kein Rad und es ist ihnen wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst, welches Zahnrad sie in der Debatte drehen. De facto zeigen sie den Radfahrern hier die kalte Schulter und bestärken sie in der Überzeugung, dass Radfahrer in Köln nicht ernst genommen werden und sich halt irgendwie durchwurschteln müssen.

Auf der anderen Seite Maßregeln sie dieses Verhalten aber und werden es nach der aktuellen Debatte wohl noch massiver betreiben. Bis einer heult…


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Überholen erlaubt!

Neulich stand ich an der Ampel Lothringer Str. / Vorgebirgsstraße und wollte links auf die Vorgebirgsstraße Richtung Neumarkt abbiegen. Ich kam als erster an die rote Ampel und stellte mich mittig auf, um damit meine Absicht deutlich zu machen. Hinter mir wartete auch ein PKW darauf, dass es grün wurde.

Ich fuhr los, nur um einen Augenblick später den PKW von hinten kommend, links neben mir auf der Gegenspur zu sehen. Nur mit Not konnte ich mich abfangen um nicht in ihn hinein zu fahren. Zum Glück klappen die modernen Spiegel relativ leicht ein…

Der Fahrer war sichtlich erbost und stellte mich ein paar Meter weiter. Das Gezeter brach abrupt ab, als ich meine Handykamera anwarf und ihn darauf hinwies, dass ich ihn nun aufzeichne. Und überhaupt:

Ich bin im Recht! Ich darf Sie dort überholen, sie haben nicht den Arm raus gehalten! Ich schaue jetzt, ob die Scheibe defekt ist und dann hol ich die Schmier!

Ich habe ihn freundlich darüber aufgeklärt, wer hier im Recht ist. Und das wusste er auch genau. Aber Verkehr hat mittlerweile immer etwas mit Kampf zu tun, da kann man(n) das nicht zugeben. Ich habe nicht darauf bestanden die Polizei zu verständigen. Meine Erfahrungen mit der Rennleitung habe ich gemacht, das führt zu gar nichts…

Natürlich reagieren PKW-Insassen so. Jahrelang wurde ihnen vorgelebt, dass Radfahrer nur bessere Fußgänger sind, kein Verkehr, nicht ernstzunehmen. Warum sonst wird solch ein dreister Überholvorgang gestartet? Meine Absicht links abzubiegen war sehr klar und beim anfahren werde ich nicht einen Arm vom Lenker nehmen.

Es wird noch Jahrzehnte dauern, ehe Verwaltung, Politik und letztendlich die Verkehrsteilnehmer zurückkehren zum eigentlichen Sinn des Verkehrs: Transport. Nicht Kampf. Nachtrag: Ja, ich lasse mich auch zu oft auf den Kampf ein…

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Gesehen an der Ecke Bergischer Ring / Rendsburger Platz am 13.01.2013.

Diese Stelle zeigt, wie unstetig in Köln die Führung des Radverkehrs ausgeführt wird. Radfahrer (und Fußgänger) aus Deutz kommend werden lieber umgeleitet, als dass sie der Einfachheit halber über die Fahrbahn geführt werden. Nur zur Verdeutlichung: Die Baustelle ist gerade mal 30 Meter lang.

Da verwundert es dann wenig, wenn die Menschen mit den Füßen oder Reifen abstimmen und das Verbot ignorieren. So erzieht die Verwaltung der Stadt Köln Verkehrsteilnehmer…