Fahrradunfälle in Berlin

Sehr guter Artikel, interessante Daten und ein erdrückendes Fazit. Gefühlt sieht es in Köln genauso aus, wobei wir z.B. in 2011 mehr Tote zu beklagen hatten als Berlin…

http://www.adfc-berlin.de/images/stories/content_2013/Presse/2013-03_20130321-pm-geisterraeder-und-anhang.pdf

Interessant ist v.a. die Verursacherquote von Unfällen durch Radfahrer ohne Eigenunfälle: 29%!!! Wer redet da bitteschön noch von Verrohung der Sitten seitens der Kampfradler? Zahlengestützt scheint dieser blaue Populismus nicht zu sein…

RadExpressWegKöln 2

Gestern Abend hat sich die neu gegründete Gruppe für den RadExpressWegKöln zum ersten Treffen zusammen gefunden. Inhalt des Gesprächs war vor allem erst einmal die Beteiligten von ADFC, ADAC, VCD, Klimaschützern, Fahrradbloggern und Deine Freunde kennen zu lernen.

Zettelwand

Des Weiteren haben wir unsere Anforderungen und Wünsche aufgeschrieben und danach geschaut, wie wir diese in sinnvolle Arbeitsgruppen aufteilen können. Als Extrakt und Überschrift haben wir dann unsere erste Vision, auf die wir alle hinarbeiten, aufgeschrieben.

Abschließend legten wir noch Zyklus, Ort, Zeit und Werkzeuge fest, mit denen wir über das Internet zusammenarbeiten können. Bald mehr auf der gerade entstehenden Internetseite.

Härtere Strafen für Radfahrer

Heute kolportiert die Presse es aus allen Rohren: Die Bußgelder für Verstöße im Verkehr sollen steigen. V.a. die Bußgelder in Bezug auf den Radverkehr.

Eine kleine Presseschau:

Das lustige daran ist: Alle beziehen sich auf die Blöd-Zeitung. Macht hier der Verlag Meinung, oder sind die nur als einzige informiert worden?

Hier werden Symptome bekämpft, keine Ursachen!
Davon abgesehen: Hier wird nur auf Symptome reagiert und an ihnen herumgedoktort. An den wahren Gründen wird nichts geändert, ja, sie werden noch nicht mal hinterfragt. Dabei scheint die Debatte schon sehr alt zu sein und die Erkenntnisse dieses Beitrages aus DW-TV hätte vielleicht auch jemand nutzen können.

Schön und bezeichnend der Mann vom ADAC: Im Grunde genommen sind Radfahrer ja selber Schuld, wenn sie unter die Räder kommen; wenn die auch so blöd sind und auf ihrem Recht beharren…

København

Oder: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Oder etwa nicht?

map

Wie der Titel vermuten lässt kommt nun ein Artikel über Kopenhagen, die dänische Hauptstadt, die jeder Fahrradblogger und -begeisterte kennt. Denn der Titel, der manchmal durch Münster in den Dreck gezogen wird, passt hier am ehesten: Fahrradstadt. Aber warum ist das so?

Ich habe meine persönliche Erklärung für das Erfolgsrezept, doch dafür muss ich ein wenig weiter ausholen. Grundlage sind für mich die folgenden beiden Videos. Das erste in English, das zweite in Deutsch.

Was mich sehr beeindruckt hat, ist was Mikael Colville-Andersen sagt:

A designer thinks differently than an engineer.
A designer thinks about the user of the product.

Mein Schlüsselerlebnis bei diesem Film: Warum fahren die Menschen mit dem Rad? Es ist einfach!

Visionen
Um zu meiner Einleitung zurück zukommen: Ich glaube, dass wir zunächst eine Vision brauchen. Und dann Designer, die sich mit den Bedürfnissen der Nutzer auseinander setzen und das Produkt designen. Damit es einfach zu benutzen ist. So einfach.

Kein Start mit Machbarkeitsanalysen, Was-wäre-wenn-Diskussionsrunden, keine Expertenkreise, die sich die Zeit zerreden. Wir sollten die Menschen bei Ihren Wegen beobachten und schauen, wie wir die Wege kontinuierlich verbessern können. Und wir sollten von anderen Lernen. Glück auf!

Dreißig Kilometer

Die Europäische Bürgerinitiative „30km/h – macht die Straßen lebenswert!“ hat sich zum Ziel gesetzt die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften auf 30 km/h zu reduzieren. Dafür sammelt sie bis zum 13.11.2013 Unterschriften von EU-Bürgern. Die Frage nach dem Warum wird natürlich auch beantwortet.

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Ich persönlich halte davon sehr viel, denn de facto wird es damit in Köln ruhiger werden. Die Hektik wird heraus genommen. Und die Geschwindigkeit wird dem angepasst, was sowieso schon herrscht: Der Kölner Stadtanzeiger schreibt am 01.11.2011, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit für den Kölner Autoverkehr bei 23,2 km/h liegt.

Dann ist es sicher sinnvoll einige wenige Hauptstrecken bei 50km/h zu belassen und auf diesen eine Fahrradspur einzurichten. Ansonsten sollten keine gesonderten Radverkehrsanlagen ausgewiesen werden, damit es einen sichereren Mischverkehr gibt. Alte Anlagen sollten der verkehrsführenden Stringenz wegen zurück gebaut werden.

Das Ganze kann die Stadt dann noch mit einem Fahrradleihsystem a la Kopenhagen würzen:

GoBike – Denmarks most innovative city-and-commuter bicycle system from GoBike on Vimeo.

Und an neuralgischen Punkten mit wenig Platz könnten diese Parkhäuser aufgestellt werden:

Aber das alles lässt sich in Köln nicht verwalten…

Nachtrag 09.01.2013
Diesen Artikel habe ich noch in der Zeit gefunden und auch der VCD hat seine eigene Tempo-30-Kampagne.