RadExpressWegeKöln

Gestern fand das erste REWK-Treffen der Wählergruppe Deine Freunde im Bürgerzentrum Köln statt. REW…Was? Deine Freunde? Ich war skeptisch, was das ist und ob Deine Freunde auch meine Freunde sind.

Deine Freunde
Deine Freunde ist eine Wählergruppe, die es nur in Köln gibt. Es gibt ca. 25 aktive Mitglieder, insgesamt sind es nach eigener Aussage 50. Die Wählergruppe hat sich bei vielen städtischen Belangen engagiert, z.B. dem Schauspielhaus oder dem Helios-Gelände. Mit Thor Zimmermann sind sie im Rat der Stadt Köln vertreten.

Die Veranstaltung
Eingeladen wurden alle, die in Köln mit Radverkehr zu tun haben, gekommen sind nicht alle; vorneweg möchte ich den Fahrradbeauftragten und die Verwaltung der Stadt Köln nennen. Gekommen sind dafür Vertreter von ADFC, ADAC, VCD, Kölner Sternfahrt, Grüne, Fahrradblogger und Deine Freunde. Das Ziel des Treffens war die Frage, „Wie kann man das etwas konkreter werden lassen?“

Zunächst wurde also Deine Freunde vorgestellt, das Konzept erklärt, für das Deine Freunde einen Preis bekommen hat und dann die Frage zur Diskussion gestellt, wie man das Preisgeld verwenden sollte.

Der RadExpressWegKöln
Nun zum ominösen REWK, dem RadExpressWegKöln (bei FB). Die Überlegung dahinter finde ich so charmant wie einleuchtend: Wenn ich etwas voran treiben will, dann sollte ich es wie ein Produkt behandeln, dass ich verkaufen will. Was ein Produkt auf jeden Fall braucht ist ein guter Name. Et voilà.

Warum das ganze? Jeder der in Köln lebt, hat es sicher im Bürgerhaushalt, auf der Straße oder wie Meine Freunde in einer Facebookumfrage mitbekommen: Es läuft etwas gewaltig schief im Verkehrs-nicht-konzept der Stadt Köln. Viele Bürger wünschen sich anständige Radverkehrsverbindungen. Meine Freunde hat Marktwirtschaft verstanden, die Nachfrage erkannt und will daher das Produkt REWK entwickeln.

radschnellweg

Es geht also um „innergeindliche Radschnellwege“ in der „Autostadt Köln“. Die Durchschnittliche Weglänge beträgt laut Deine Freunde in Köln 6,9km, wobei die Firma TomTom beisteuert, dass es im Autoverkehr aktuell 20% in 24h Zeitverlust durch Stau und Parkplatzsuche gibt.

Um dieses Dilemma zu lösen soll das „Radfahren professionalisiert werden“ und ein markierter Schutzstreifen so breit wie eine Autospur zunächst auf der Inneren Kanalstraße und der Nord-Süd-Verbindung Riehler Straße–Nord-Süd-Fahrt markiert werden. Es sollen keine neuen Trassen gebaut werden, sondern bestehende weiterentwickelt werden.

Kurzum: Das Signal an die Autofahrer soll lauten: „Fährst du etwa immer noch Auto?“

Mein Fazit
Ich habe schon einige Runden zum Thema Radverkehr in Köln besucht. Die Verbandsangehörigen, die gestern versammelt waren wahrscheinlich noch mehr. Gestern war auf jeden Fall eines anders: Deine Freunde geht es nicht um Straßenbauklüngel, Machterhalt oder Jobsicherung. Sie sind nach meinem ersten Eindruck an der Sache interessiert: Mobilität in Köln zu verbessern. Der Ansatz mit dem Produkt stößt bei mir auf offene Ohren und ich werde mich an der gegründeten Arbeitsgruppe beteiligen.