Radwegbenutzungspflicht soll aufgehoben werden

Ich kann es immer noch nicht glauben, aber es stimmt. Siehe Punkt 2.1:

https://ratsinformation.stadt-koeln.de/to0040.asp?__ksinr=13860

Die Verwaltung wird gebeten,
1. zügig die Radwegenutzungspflicht aufzuheben, wo nicht aufgrund einer qualifizierten Gefahrenlage eine Radwegebenutzungspflicht angeordnet werden muss, und somit den Radfahrenden durch Abnahme der blauen Schilder an den Radwegen die Wahlfreiheit zu geben, entweder den Radweg oder die Straße zu benutzen. Anhand vorhandener Daten soll die Verwaltung dem Verkehrsausschuss eine Liste der Sofortmaßnahmen sowie der Wege vorlegen, die erst nach weitergehenden Maßnahmen von der Benutzungspflicht ausgenommen werden können.

2. schnellst möglich die Radwegenutzungspflicht an den Ringen – hier auch im Zusammenhang mit der im Radverkehrskonzept Innenstadt geplanten shared-bike- lane – aufzuheben. Radfahrende sollen hier selbst entscheiden können, ob sie auf der Straße fahren oder den Radweg nutzen.

3. bei freilaufenden Rechtsabbiegern – insbesondere bei stark befahrenen Straßen – geeignete Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung durchzuführen.

Ich bin baff.
Und gespannt, was die Verwaltung daraus strickt.
Und wann es umgesetzt wird.
Und freudig überrascht.

Danke. :-)

Logik in grün

Folgendes Foto habe ich am Samstag Abend am Barbarossaplatz vor der Sparkasse aufgenommen.

Im_Einsatz

Dahinter parken noch 4 weitere Mannschaftswagen auf dem hier, mit einem veralteten Schild, als benutzungspflichtig gekennzeichneten Hochboardradweg. Hätte ich gefragt, warum sie dies so tun, hätte ich mir ein hingeblafftes „Wir sind im Einsatz“ anhören können. Das Ordnungsamt hätte mich entweder ignoriert oder mit dem gleichen Hinweis abgewiesen. Ich kenne diese Geschichte zu genüge…

Die interessante Logik an der Geschichte ist, dass genau an dieser Stelle das selbe Staatsorgan die Einhaltung der Benutzungspflicht gerne mal überprüft und ahndet.

Deutung
Die Menschen in den Einsatzwagen fahren sicher kein Rad und es ist ihnen wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst, welches Zahnrad sie in der Debatte drehen. De facto zeigen sie den Radfahrern hier die kalte Schulter und bestärken sie in der Überzeugung, dass Radfahrer in Köln nicht ernst genommen werden und sich halt irgendwie durchwurschteln müssen.

Auf der anderen Seite Maßregeln sie dieses Verhalten aber und werden es nach der aktuellen Debatte wohl noch massiver betreiben. Bis einer heult…


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Radwege: Eine Meinung

Einen schönen Artikel zum Thema Rad- gegen Kraftverkehr liefert Benedikt Hotze in seinem Blog.

Diese Situation kennen Sie: Sie fahren mit dem Auto durch die Stadt. Vor Ihnen fährt ein Radfahrer auf der Fahrbahn, obwohl augenscheinlich ein Radweg vorhanden ist. Es kommt Gegenverkehr, Sie können nicht überholen, müssen vielmehr abbremsen und hinter dem Radfahrer herschleichen. „Warum fährt der nicht auf dem Radweg?“, fragen Sie sich.

Benedikt Hotze

Lesenswert und eine mögliche Vorlage für eine diplomatische Kommunikation mit Ordnungshütern.